Realität ist die Interpretation unserer Wahrnehmung
Alles, was Menschen tun, ist eine Interpretation ihrer selbst.
Glück ist eine Interpretation der eigenen Wahrnehmung.
Interpretation ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft, das wissen wir.
Jeder von uns kennt den Begriff, kann damit ungefähr was anfangen, hat sogar bereits im Deutschunterricht eine Interpretation geschrieben, aber:
Die wenigsten wissen damit im Alltag umzugehen.
Wisst ihr, was der Hauptgrund vieler zwischenmenschlicher Konflikte ist?
Interpretationen! Und ich schreibe jetzt bewusst nicht „Falsche Interpretationen“, denn diese gibt es nicht.
Jede Interpretation existiert aus der eigenen Wahrnehmung, den Erfahrung, dem eigenen Wissen und der Glaubenssätze, die sich in uns verankert haben.
Bevor etwas also unser Denken erreicht fließt es durch diesen Filter, woraus dann das Endprodukt Interpretation entsteht.
Warum mir das Thema so am Herzen liegt?
Weil ich mir, seit ich mir dessen bewusst bin, etliche negative Gedanken, miese Stimmungen und eben Konflikte gespart habe.
Aber beginnen wir einfach einmal mit einem Beispiel, dann könnt ihr mir auch besser folgen 🙃
Person A: „Hast du heute Lust essen zu gehen? Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen!“
Person B: „Sorry, bin zu müde und möchte den Tag alleine daheim genießen.“
Interpretation: Person A denkt: „Sie ist lieber alleine als mit mir gemeinsam.
Dass sie müde ist, ist bestimmt nur eine Ausrede.
Ich verstehe nicht, warum sie nicht einfach sagt, dass sie mich nicht sehen möchte!?“
Ist-Zustand: Person B ist müde und möchte den Tag alleine zu Hause verbringen.
Seht ihr, was die Interpretation macht? Sie macht Gefühle, und zwar keine guten.
Natürlich gibt es auch eine Interpretation ins Positive:
Person A denkt: „Schön, dass sie ehrlich ist und sich keine Ausrede überlegt. So ein Tag alleine daheim hat auch was Schönes und sie soll es sich gönnen!“
Ich gebe euch noch ein Beispiel, diesmal in einer Beziehung:
A: „Hallo Schatz, hoffe dir gehts gut. Bin gerade einkaufen 😊 Vermisse dich!“
B: „Hallo, alles gut bei mir, danke. Genieß den Einkauf!“
Interpretation: „Wieso schreibt er so trocken? Und will er mich abwimmeln? Zumindest hätte er sagen können, dass er mich auch vermisst… irgendetwas stimmt nicht, das merke ich doch!“
Ist-Zustand: Ihm gehts gut und er wünscht ihr noch viel Spaß beim Einkaufen.
Positive Interpretation: „Ich freu mich, dass es ihm gut geht. Schön, dass er mir die Zeit zum Einkaufen gönnen will und mich nicht länger am Telefon hinhält!“
Und wieder sind erstmal die negativen Gefühle im Spiel.
Was mache ich also, um solche Situationen im Alltag zu meiden?
Ich betrachte jede Aussage, die mich in einen negativen Gefühlszustand bringt, von außen!
Man kann sich das wie aus der Beobachterperspektive vorstellen.
Sagt jemand zu mir, dass ich müde aussehe (das kennen wir ja alle 😄), so interpretiere ich nichts rein sondern nehme es so an, wie es aus dem Mund des anderen rauskommt:“ Ja, ich bin auch wirklich sehr müde!“
Würde ich nämlich anfangen irgendetwas in die Aussage rein zu interpretieren, ohne dies überhaupt mit Sicherheit belegen zu können, kämen Gedanken auf, wie:
„Ich sehe heute nicht gut aus, ich hab bestimmt Augenringe. Bestimmt sind meine Haare zersaust.
Ich fühle mich nicht mehr wohl!“
Und das sagt sich natürlich nicht so leicht wie es klingt:
Klar kommen auch bei mir Gedanken auf wie „Das war 100% Absicht, ich kenne die Person ja schon lange!“ oder „Da kann man nichts falsch interpretieren.“, allerdings ist so ein Denken weder vorteilhaft noch sinnvoll.
Denn im Grunde kann ich NIE sagen, wie jemand etwas gemeint hat, was die Person damit aussagen wollte oder ob eine böse Absicht dahinter steckt.
Das Einzige, was uns bleibt, wenn wir stur weiter interpretieren, ist eine negative Stimmung, die womöglich völlig fehl am Platz ist.
Wir müssen verstehen, dass die Welt aus Interpretationen besteht.
Alles, was wir sehen, ist nur unsere Wahrnehmung, und zwar unsere ganz einzigartige und persönliche Wahrnehmung.
Und aus dieser Wahrnehmung interpretieren wir das Bild, welches für uns am Besten passt!
Realität ist die Interpretation unserer Wahrnehmung
Und dazu vorab: Ich analysiere nicht jede Aussage und jede Situation, die mir widerfährt, doch durch das Bewusstsein, dass ich mir mit dem oben genannten Wissen angeeignet habe, fällt mir immer mehr auf, wie viel ich im Alltag tatsächlich interpretiere.
Und je öfter es mir auffällt, desto mehr probiere ich es zu vermeiden.
Gedanken und gewohnte Handlungsabläufe umzustrukturieren erfolgt immer in 4 Schritten:
Vom Unbewussten Falschen ins
Bewusste Falsche ins
Bewusste Richtige bis hin zum
Unbewussten Richtigen.
Ich weiß, dass ich irgendwann automatisch aufhören werde, jedes Wort und jede Situation zu interpretieren.
Und ich weiß, dass auch du das kannst und dir somit dein Alltag um ein Vielfaches erleichtert wird.
Zwei gute Tricks dabei sind:
1. Frage dich immer, ob deine Interpretation zu 100% nachweisbar ist oder, ob du dich eventuell täuschst.
2. Betrachte auch immer den Ist-Zustand: Was hat er, ohne Interpretationen, 1:1 gesagt? (wie in den Beispielen)
Ich freue mich wie immer über Anregungen und Inputs und hoffe, dass euch der Beitrag gefallen hat ❤️
Alles Liebe,
Ana
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